
April 2021
In Österreich wurde bereits die 7. Frau* durch einen ihr nahestehenden Mann oder (Ex-)Partner ermordet. Mediale Berichterstattungen bezeichnen dies oft als „Beziehungstat“, „Familiendrama“, „eskalierten Ehestreit“, etc. – Ausdrücke, die gewaltverharmlosend sind und die genderspezifische Komponente dieser Tötungsdelikte ignorieren.
Ein Femizid ist eine von privaten und öffentlichen Akteuren begangene oder tolerierte Tötung von Frauen* und Mädchen* wegen ihres Geschlechts. (Offizielle Definition des Europäischen Institut für Gendergerechtigkeit)
Wir starteten daher eine Kooperation mit dem Verein Viva La Vulva und erschufen am Yppenplatz in Wien eine Gedenkwand, auf der wir ein Jahr lang die aktuelle Zahl der Femizid-Opfer festhielten.



5. März 2022
Wir riefen gemeinsam mit Viva La Vulva und dem Verein der Autonomen Österreichischen Frauenhäusern zu einer öffentlichen Kundgebung auf, die auch das Ende unserer einjährigen Gedenkwand-Aktion kennzeichnete. Zu diesem Zeitpunkt verzeichneten wir österreichweit 31 Femizide.
Die kontinuierliche Aktualisierung der roten Zahl hatte zur Folge, dass das Thema vermehrt in der Öffentlichkeit aufgegriffen wurde. Nun forderten wir die Politik dazu auf, vermehrt Geld in Gewaltschutz- und -präventionsmaßnahmen zu investieren.
„Österreich ist das einzige Land in der EU, in dem jährlich mehr Frauen als Männer getötet werden.“ (Quelle: Austria Presse Agentur)
Wir hoffen, durch diese einjährige Aktion aufgezeigt zu haben, dass Man(n) nicht aus Liebe tötet – und dass keine* vergessen wird.